Interview mit Andreas Pohl

Gemeinsam Zukunft gestalten

Im Gespräch äußert sich der Vorstandsvorsitzende Andreas Pohl zu den „harten” (Erfolgs-) Fakten und aktuellen Entwicklungen der Branche sowie zu den Werten und künftigen Herausforderungen eines Familienunternehmens.

Vor rund einem Jahr haben wir uns über das anstehende Geschäftsjahr 2021 ausgetauscht. Seither hat das Coronavirus die Welt erheblich verändert. Wie haben Sie das letzte Jahr erlebt?

Ich habe gesehen, was Innovationsbereitschaft und Zusammenhalt leisten können! Das hat mich in zweierlei Hinsicht begeistert: Unsere Vermögensberaterinnen und Vermögensberater standen ihren Kunden zu jeder Zeit mit qualifizierter Finanzberatung zur Seite. Auch bei schwierigen, existenziellen Fragen – egal ob persönlich oder digital.

Mehr als 16.000 Anträge wurden im Schnitt pro Tag eingereicht – eine unglaubliche Leistung. Durch unser gemeinsames schnelles und kreatives Handeln zu Beginn der Pandemie haben wir Rahmenbedingungen geschaffen, von denen wir heute und in Zukunft sehr profitieren.

Unser Wachstum ist nicht von kurzfristigen Renditezielen geprägt, sondern auf Langfristigkeit und Stabilität ausgerichtet.
- Andreas Pohl -

Wie lautet Ihre Bilanz zum letzten Geschäftsjahr?

Ich bin sehr zufrieden und überaus stolz auf unsere Berufsgemeinschaft. Bedenkt man die zahlreichen Einschränkungen durch die Pandemie, haben wir Enormes erreicht.

Dabei zeigen wir nach wie vor eine unglaubliche Dynamik. Wir haben in den letzten Jahren den Umsatz nahezu verdoppelt! Dieser hat nun die Zwei-Milliarden-Euro-Marke deutlich überschritten, ein echter Meilenstein in der Unternehmensgeschichte. Und für mich etwas ganz Besonderes! Denn seitdem ich die Wachstumsoffensive eingeführt habe, weist die Deutsche Vermögensberatung ein sehr dynamisches, aber auch solides organisches Wachstum auf – und das entgegen dem Markttrend!

Sie sind seit 7 Jahren an der Spitze und dauerhaft erfolgreich, ein Rekordjahr folgt auf das nächste – eine bemerkenswerte Bilanz. Verraten Sie Ihr Erfolgsgeheimnis?

Unser Wachstum ist nicht von kurzfristigen Renditezielen geprägt, sondern auf Langfristigkeit und Stabilität ausgerichtet. Als Familienunternehmen bietet die Deutsche Vermögensberatung die besten Rahmenbedingungen für den Beratungsalltag der Vermögensberaterinnen und Vermögensberater. Dafür setze ich mich persönlich ein.

Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, das Unternehmen strategisch optimal aufzustellen und kontinuierlich weiterzuentwickeln. Immer mit dem Ziel, die Vermögensberaterinnen und Vermögensberater zu wirtschaftlichem und unternehmerischem Erfolg zu führen.

Andreas Pohl gratuliert dem neuen Direktionsleiter Lukas Mazur und seiner Frau

Bei über 18.500 Vermögensberaterinnen und Vermögensberatern – geht da nicht der persönliche Kontakt verloren?

Für mich ist die Nähe zum Vertrieb eine Herzensangelegenheit. Genau wie mein Vater gratuliere auch ich heute noch jeder neuen Direktionsleiterin und jedem neuen Direktionsleiter persönlich zum Erreichen der höchsten Karrierestufe.

Darüber hinaus ist mir der gegenseitige Austausch äußerst wichtig. Während des Lockdowns vornehmlich digital – aber eigentlich stehe ich am liebsten persönlich im direkten Austausch mit den Vermögensberaterinnen und Vermögensberatern. Dieser stetige Dialog und das Miteinander mit dem Vertrieb sind es, was unsere Berufsgemeinschaft ausmacht!

Sie betonen immer den Erfolg als Team …

Seit über 45 Jahren sind unsere Vermögensberater damit erfolgreich, die Menschen in ihrer aktuellen Lebenssituation abzuholen und ihnen ein individuell auf sie zugeschnittenes Finanzkonzept anzubieten – abseits von Zielvorgaben oder Vertriebsdruck. Ich bin überzeugt: Das haben wir nur geschafft, weil wir eine Berufsgemeinschaft sind, die zusammenhält. Und weil wir gemeinsame Werte und Ziele verfolgen.

Zusammenhalt und Vertrauen spielen seit jeher eine zentrale Rolle für unsere Berufsgemeinschaft. Für meine Familie und mich ist das sehr wichtig. Unsere Unternehmenswerte sind nicht inhaltslos, sie müssen vor allem auch gelebt werden. Nachhaltiges Denken und Handeln sind schon immer Leitfaden unseres Handelns.

Beim 26. RTL-Spendenmarathon sammeln die Deutsche Vermögensberatung und der Verein „Menschen brauchen Menschen e.V.“ mit der Unterstützung der Familie Pohl und der Familie Schumacher eine Rekordspendensumme in Höhe von einer Million Euro für bedürftige Kinder und Jugendliche

Was bedeutet das konkret für Sie?

Dauerhafter Erfolg ist für mich nur möglich, wenn wirtschaftlich und gesellschaftlich Verantwortung übernommen wird. In praktisch allen Bereichen des Lebens sind wir heutzutage mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. Das gilt für unsere Geschäftstätigkeit selbst genauso wie für unseren Umgang mit den Menschen unseres Unternehmens.

Dazu gehört für mich auch, den Schutz und die Gesundheit an vorderste Stelle zu stellen. So war es für mich auch selbstverständlich, dass wir für unsere Vermögensberater, Mitarbeiter und auch Familienangehörige ein eigenes Impfangebot auf die Beine gestellt haben. Außerdem fördern wir seit Jahren gesellschaftliches Engagement und unterstützen viele wichtige Initiativen in den Bereichen von Kultur, Wissenschaft und Sport.

Da sind auch unsere Vermögensberaterinnen und Vermögensberater immer Vorbild. Ihr Engagement finde ich herausragend – zum Beispiel für den gemeinnützigen Verein „Menschen brauchen Menschen“ und für die Arbeit der „Tafel Deutschland e.V.“. Das sind ausgesprochen wichtige Projekte, die meiner Familie und mir am Herzen liegen.

Aber bei diesem Thema geht es ja nicht nur um soziale Aspekte, sondern zum Beispiel auch um ökologische. Was macht die DVAG in diesem Bereich?

Wir handeln seit Unternehmensgründung nach dem Motto „Früher an Später denken“. Der Klimawandel ist ein zentrales Thema, natürlich auch für uns.

Ich freue mich, dass die Deutsche Vermögensberatung einen ersten Schritt gegangen ist und als klimaneutrales Unternehmen zertifiziert ist. Wir unterstützen Kompensationsprojekte, die erneuerbare Energien sowie Aufforstungsinitiativen in Deutschland und Südamerika fördern. Parallel dazu sind die ersten Projekte zur CO2-Reduktion initiiert. Und viele weitere Initiativen werden noch kommen.

Sie haben die Innovationsstärke Ihres Unternehmens bereits angesprochen. Wo sehen Sie das größte Potenzial innerhalb der Branche?

Die digital-persönliche Beratung durch die Vermögensberater wird weiterhin das größte Potenzial haben. Wir sind hier bereits Vorreiter in der Branche und werden diesen Vorsprung konsequent ausbauen.

Denn gerade durch die zahlreichen regulatorischen Veränderungen und die Herausforderungen im Bereich der Altersvorsorge werden die Themen Geld und Finanzen für die Verbraucher immer komplexer. Gute und qualifizierte Finanzberatung ist gefragt, unsere Kunden werden ihren Vermögensberater um Rat fragen.

Wir haben 2021 zahlreiche digitale Unterstützungsprozesse noch einmal deutlich verbessert. Hier werden wir weiter ansetzen: mit der Weiterentwicklung von innovativen Vertriebstools und modernen Beratungsangeboten. Damit wir dem Kunden noch individuellere, noch passgenauere Finanzkonzepte bieten können und ihm helfen, die richtigen Entscheidungenfür seine persönlichen Finanzen zu treffen.

Sind die aktuellen regulatorischen Herausforderungen nicht eher Hemmnisse für das Geschäftsmodell der Deutschen Vermögensberatung?

Wir setzen uns weiterhin dafür ein, dass die Bürgerinnen und Bürger selbst entscheiden, in welcher Form und in welcher Höhe sie privat vorsorgen möchten. Hierbei haben wir es auch 2022 mit zahlreichen Herausforderungen zu tun: Da ist die Diskussion um die Aktienrente, aber auch die Inflation und auch die zunehmende Regulierung müssen wir weiterhin im Blick behalten.

Oftmals gut gemeinte Regulierungsinitiativen schießen hin und wieder über das Ziel hinaus und verbessern damit nicht unbedingt die Funktionsfähigkeit der Finanzmärkte. Regulatorische Änderungen erfordern erfahrungsgemäß ein hohes Maß an Fachwissen und Investitionen. Besonders für kleine Unternehmen kann das zu einem großen Kraftakt werden.

Als größte eigenständige Finanzberatung in Deutschland haben wir das nötige Know-how, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Wir können Gesetze schnell und praxisorientiert umsetzen, sodass die zusätzlichen Belastungen für unsere Vermögensberater gering ausfallen.

Ich möchte die Deutsche Vermögensberatung mit wichtigen strategischen Weichenstellungen zukunftsfähig aufstellen, damit unsere Vermögensberater und wir langfristig Erfolg haben.
- Andreas Pohl -

Was waren aus Ihrer Sicht die bedeutendsten Entwicklungen 2021?

Das letzte Jahr – und bereits das Jahr zuvor – hat uns als Familienunternehmen noch mehr zusammenwachsen lassen. Ich habe mich sehr gefreut, dass wir uns im Sommer mit 500 Führungskräften sogar persönlich treffen konnten. Unsere Veranstaltung „Nacht der Sterne“ wurde auch online übertragen – mehr als 40.000 Zuschauer waren dabei! Für mich eine einzigartige Gelegenheit, die großartige Leistung der Vermögensberater wertzuschätzen.

Zudem ist unsere Dienstleistung, die Finanzberatung, gefragt wie nie zuvor. Wir sind eine echte Marktgröße und Benchmark der Branche. Wir bieten eine der umfassendsten fachlichen Ausbildungen am Markt. Und das betrifft nicht nur die Aus- und Weiterbildung. Auch die persönliche Weiterentwicklung setzt Maßstäbe: Unsere Führungsausbildung gehört zu den modernsten der Branche.

Damit sind wir gerade für junge Menschen attraktiv. Über 2.500 Menschen haben trotz Krise 2021 eine neue berufliche Heimat bei der Deutschen Vermögensberatung gefunden. Durch unser nachhaltiges Wachstum sind wir heute unter den Top-Unternehmen in der Finanzbranche.

Was genau haben Sie sich für die Zukunft vorgenommen? Wie sehen Ihre Ziele aus?

Ich möchte die Deutsche Vermögensberatung mit wichtigen strategischen Weichenstellungen zukunftsfähig aufstellen, um langfristigen Erfolg zu haben und sie für die nächste Generation optimal zu positionieren. Daneben sind natürlich auch zahlreiche operative Entscheidungen im Tagesgeschäft von hoher Bedeutung.

Wir werden noch enger mit unseren wichtigsten Produktpartnern zusammenarbeiten und gemeinsam nach innovativen Lösungen für unsere Kunden suchen. Denn nur mit exzellenten Produkten und herausragendem Service werden wir uns weiterhin am Markt differenzieren und unseren Vorsprung ausbauen können. Dabei setzen wir auf etablierte Partnerschaften, mit denen man im Dialog auch schwierige Situationen lösen kann.

Die aktuellen Marktentwicklungen wie die vermehrten Filialschließungen bei den Banken oder die schwierigen Rahmenbedingungen für die Geldanlage werden unser ausgezeichnetes Geschäftsmodell deutlich stärken.

Ich bin sehr optimistisch, dass wir die Weichen für die kommenden Jahre bestens gestellt haben und in eine positive Zukunft blicken können!